Sitzprobleme beim Fahrrad fahren beheben

Wer nach der Winterpause wieder auf sein Fahrrad steigt, bemerkt nicht selten, dass das Sitzen auf dem Rad Probleme bereitet. Nicht jedes Sitzproblem kann jedoch durch einen neuen Sattel so einfach behoben werden. Zuerst sollte ergründet werden, woher die Schmerzen stammen.

Ungewohnte Belastung nach der Winterpause

Ein Fahrradsattel ist kein Sitz. Er ist also nicht dafür gebaut, das Gewicht des Radlers über längere Zeit abzufangen. Geübte Radfahrer lasten nur zu etwa einem Drittel auf dem Sattel, das übrige Gewicht wird von den Beinen und den Armen abgefangen. Wer nun nach längerer Pause wieder mit dem Radfahren beginnt, überanstrengt nicht selten die Beine. Beim Versuch diese zu entlasten, verlagert der Radler mehr Gewicht auf den Sattel, wodurch die Sitzprobleme beginnen. Dem Problem kann der Radfahrer aus dem Weg gehen, indem nach der Winterpause zunächst nur kürzere Fahrten geplant werden, damit die Muskeln sich langsam wieder an den Sport anpassen können. Ein Sattel, der in der vorigen Saison bequem war, wird dies mit aller Wahrscheinlichkeit auch im neuen Sommer wieder werden.

Zu weicher Sattel

Gibt sich das Problem nicht mit dem Training, sollte jedoch auch der Sattel einmal geprüft werden. Gerade Anfänger machen nicht selten den Fehler, einen zu weichen Sattel zu kaufen. Auch wenn es paradox klingt: Durch den weichen Sattel verteilt der Radler sein Gewicht falsch. Die Hüfte ist mit zwei sogenannten Sitzhöckern ausgestattet, die dafür ausgelegt sind, das Gewicht des Körpers zu tragen. Ist nun der Sattel zu weich, sinkt der Hintern des Radfahrers so weit in den Sattel ein, dass die Sitzhöcker das Gewicht nicht auffangen können. Die Belastung verteilt sich stattdessen auch zwischen den beiden Knochen auf die Weichteile und Genitalien. Schmerzen, die hier auftreten, können sehr unangenehm werden und in seltenen Fällen sogar zu andauernden Problemen beispielsweise mit der Potenz führen. Der Umstieg auf einen härteren Sattel kann solche Probleme jedoch beheben. Bei der Auswahl sollte lediglich darauf geachtet werden, dass die Sattelbreite mit der Breite der Hüfte zusammenpasst. Als Frau auf einem Herrensattel zu fahren führt wahrscheinlich zu den gleichen Problemen, da die Sitzhöcker seitlich vom zu schmalen Sattel wegrutschen können.

Falsche Radeinstellung

Nicht zuletzt können Sitzprobleme auch daherrühren, dass das Rad nicht auf den Körper angepasst ist. Die Sattelhöhe muss zwingend zur Beinlänge passen, damit das Körpergewicht korrekt getragen werden kann. Der Sattel ist richtig eingestellt, wenn der Radfahrer das Bein durchstrecken kann, während es fest auf dem unteren Pedal steht. Idealerweise sollte er hierfür die Ferse leicht unter das Pedal absenken müssen, auf keinen Fall darf der den Fuß strecken, um das Pedal erreichen zu können. Steht der Sattel zu hoch, kann der Fahrer sein Körpergewicht nicht mit den Beinen halten, während er tritt. Ist der Sattel zu niedrig eingestellt, ermüden die Beine zu schnell und man riskiert erneut die Schonhaltung, bei der zu viel Gewicht auf den Sattel verlagert wird. Wird nun noch der Lenker so eingestellt, dass der Radfahrer eine leicht nach vorne gebeugte Haltung einnehmen muss, können auch die Arme einen Teil des Gewichtes tragen und dem ausgiebigen Training steht nichts mehr im Wege.

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