Merinowolle und ihre Eigenschaften bei Radsportbekleidung
Vor mehreren Jahren wurde in der Outdoorbranche die hochwertige Merinowolle, wegen ihrer besonderen, natürlichen Eigenschaften, als Alternative zur Kunstfaser für Outdoor-Bekleidung entdeckt. Ihre funktionellen Eigenschaften sind einzigartig und dienen optimal als Material für die Radsportbekleidung.
Obwohl das Merinoschaf aus Nordafrika stammt, kam es durch die Berber im Hochmittelalter nach Spanien. Heute gehört Australien zu den größten Wollproduzenten. Ein Feinwoll-Schaf liefert zwischen zwei bis vier Kilogramm des nachwachsenden Rohstoffs im Jahr, einige sogar bis zu zehn Kilogramm. Merinowolle besitzt außerordentlich dünne, feine Fasern im Unterschied zu gewöhnlichen Wollarten. Durch diese Feinheit gehört zur Trageeigenschaft der Merinowolle, dass sie nicht kratzt. Sie fühlt sich angenehm weich auf der Haut an, ist leicht, sehr elastisch und robust. Außerdem sind diese Fasern sehr stark gekräuselt, wodurch Lufträume entstehen. In diesen Lufträumen der Wollfasern wird die Körperwärme gespeichert. Daher ist die Wärmeisolation sehr hoch. Von dieser Eigenschaft profitiert der Radsportler besonders an kalten Tagen, da der Körper nicht auskühlt.
Feuchtigkeitsregulierung
Da sie Feuchtigkeit vom Körper weg nach außen transportiert, fühlt sie sich nicht feucht an und trocknet sehr schnell, was für ein angenehmes Trageklima auf Radtouren sorgt. Daher eignet sich Merinowolle auch als Unterwäsche unter der Radsportbekleidung.
Geruchsneutral
Leider wird die Produktion von Merinowolle auch mit Tierquälerei in Zusammenhang gebracht. Die empfindliche Rasse passt nicht in das warme Klima Australiens. Die Folge ist, dass die Schafe von Fliegenmaden befallen werden. Die qualvolle Methode der Australier zur Vorbeugung des Problems heißt Mulesing. Man entfernt den Lämmern ohne Betäubung mit einem heißen Schneidegerät an den gefährdeten Stellen am After die Haut. Glücklicherweise gibt es einige Schafhirte, die diese Methode nicht anwenden. Diese Wolle ist am höheren Preis zu erkennen.
Welche Funktionsfaser noch bei Radbekleidung eingesetzt werden erfahren Sie hier