GPS schützt vor Fahrradklau

Schreck in der Morgenstunde: Das Fahrrad ist weg. Das bombensichere Schloss wurde geknackt. Schön, wenn das Rad registriert ist und Sie nachweisen können, dass Sie der Eigentümer sind – aber dazu müssen Sie es erst mal finden.

Satelliten helfen Radlern

Jeder, der ein Navi hat, nutzt die notwendige Technik heute schon. Das Prinzip, ganz vereinfacht dargestellt: Mindestens drei Strahlen genügen für eine sichere trigonometrische Peilung. Was der Landvermesser von Hand macht, macht GPS ähnlich – elektronisch und in Sekundenschnelle mit Hilfe von Satellitensignalen. Nun weiß der Chip die Position Ihres Fahrrades. Damit Sie diese auch erfahren, wird eine weitere inzwischen alltägliche Technik genutzt: das Handy-Netz. Der Fahrraddiebstahlschutz nutzt eine handelsübliche SIM-Karte, um die per GPS ermittelten Positionsdaten auf 5m genau per GPRS (General Packet Radio Service) weiterzuleiten.

Sollte Ihr Rad z.B. in einem Keller sein, so werden die GPS-Signale die Elektronik nicht mehr erreichen. In diesem Falle schaltet der Chip um und wertet die Positionsdaten des Handynetzes aus, was immer noch auf ca. 200m genau ist. Für LKWs mit wertvoller Ladung und hochwertige PKW gibt es solche Systeme schon länger. Inzwischen sind die Geräte so klein und preiswert, dass auch der Einsatz bei Fahrrädern sinnvoll sein kann.

Aufrüstung

Für den Anschaffungspreis von Fahrrädern gibt es nach oben fast keine Grenze mehr. Wer viel Geld für ein Fahrrad ausgibt, wird auch dafür sorgen, dass das wertvolle Stück entsprechend gut gesichert ist. Niemand würde da zu einem billigen Schloss greifen. Mit 100 bis 150 EUR kann der Fahrraddiebstahlschutz mit GPS eine sinnvolle Investition sein.

Die Elektronik ist in einem Gehäuse untergebracht, das anstelle des normalen Headsets im Bereich des Lenkers montiert wird. Von außen ist es so nicht sichtbar und weitgehend spritzwassergeschützt. Zudem ist ein Spezialschlüssel zur Montage und Demontage erforderlich. Eine andere Bauform integriert die Elektronik in ein unauffälliges Rücklicht. In Deutschland ist zum Betrieb eine CE-Kenzeichnung des Gerätes erforderlich. Das Rücklicht muss eine StVZO-Zulassung haben. Andere, nicht speziell für Fahrräder hergestellte Systeme dürften kaum unauffällig anzubringen sein.

Tipps für die Praxis

Ist der elektronische Diebstahlschutz installiert, müssen Sie natürlich auf einen möglichst vollen Akku achten. Dank geringen Stromverbrauchs und leistungsfähiger Lithiumzelle ist aber eine Laufzeit von einigen Monaten gegeben. Wenn Sie vergessen haben, den Diebstahlschutz von Hand zu aktivieren, können Sie dies auch noch per SMS tun. Die Elektronik ist nun aktiv und wird ab der ersten Bewegung die Position des Rades an das System absenden und Sie per SMS informieren. Über das Internet können Sie nun Ihr Rad orten. Die Nutzung des Systems ist kostenfrei. Lediglich für die Nutzung der SIM-Karte fallen Kosten an, die sich aber wegen der geringen Datenmengen im Rahmen halten und ja auch nur entstehen, wenn das Rad wirklich bewegt wurde.

Verbrecherjagd
Mit etwas Glück haben nur ein paar spielende Kinder Ihr Rad mit dem Fußball getroffen. Wurde das Rad wirklich geklaut, sollten Sie nun aber keinesfalls das Recht selbst in die Hand nehmen. Ihr verständlicher Zorn auf den Dieb darf nicht dazu führen, dass Sie selbst gegen das Gesetz verstoßen oder sich gar in Gefahr bringen. Informieren Sie die Polizei! Auf dem Dorf mag die Ortung auf 5m Umkreis ausreichen, um die Scheune zu finden, in der das Rad versteckt wurde. Aber in einer Großstadt bei 200m könnte schon ein Großeinsatz der Polizei nötig sein – unwahrscheinlich, dass es den wegen eines Fahrrades gibt.

 

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