Schnellspanner für Laufräder und Sattelstützen

Schnellspanner sind Klemmvorrichtungen, die sich ohne zusätzliches Werkzeug und deshalb schnell und zeitsparend befestigen und lösen lassen. Sie sind unter anderem in der Industrie bei Werkzeugmaschinen verbreitet, wo sie zum Verschließen von Behältnissen oder zum Einspannen von Werkzeugen zur Bearbeitung genutzt werden. Genutzt wird das Prinzip der Schnellspanner aber auch im Radrennsport. Um einzelne Fahrradteile, wie Sattelstützen oder Laufräder, möglichst schnell aus- und einbauen zu können, werden sie mit Schnellspannern gesichert.

Funktionsweise der Schnellspanner

Schnellspanner Laufrad
Schnellspanner arbeiten mit einem Exzentermechanismus, der per Hebel betätigt wird. Zum Anspannen schwenkt man den Exzenter leicht über den Druckpunkt hinaus und schlägt ihn mechanisch an. Auf diese Weise entsteht eine Selbsthemmung, so dass sich der Schnellspanner nicht mehr von selbst öffnen kann. Die Bohrvorrichtungen für Schnellspanner sind genormt. Die meisten Hochleistungsräder verfügen über einen Schnellspannmechanismus an der Bremse, der beim Laufradwechsel die Bremse öffnet, damit der Reifen zwischen den Bremsbacken hindurch passt. Der beste Ort für den Schnellspannmechanismus ist am Bremshebel. Dieses System sorgt dafür, dass die Bremsen noch normal weiter funktionieren, auch wenn der Fahrer vergisst, nach der Benutzung den Schnellspanner zu schließen. Es gibt aber auch Schnellspannmechanismen, die am Querzugträger oder an der Bremszange befestigt sind. Mit ihnen ist es aber schwieriger, beschädigte Laufräder zu fahren und nicht möglich zu bremsen, wenn der Mechanismus nicht geschlossen ist. Vor allem bei Mountainbikes kommen Schnellspanner auch am Sattel zu Einsatz. Für Bergfahrten ziehen Mountainbikefahrer den Sattel gerne weit hinaus, um effizienter in die Pedale treten zu können. Bergab stellen sie den Sattel dagegen wieder niedrig, um bessere Kontrolle bei der Fahrt zu haben. Um den Fahrradsattel schnell verstellen zu können, wurde, wie bei den Laufrädern, Schnellspanner angebracht. Der Mechanismus ist zum Teil auch auf gewöhnliche Mountainbikes, außerhalb des sportlichen Bereichs, ausgedehnt worden.
Geschichte

Schnellspanner SattelstützeDer Schnellspanner wurde bereits in den 1920er Jahren von dem Radrennfahrer Tullio Campagnolo erfunden. Er hatte auf einer Passhöhe in den Alpen Norditaliens einen platten Reifen erlitten. Aufgrund der eisigen Kälte, war er nicht in der Lage, den defekten Reifen zu wechseln, da er die Flügelmuttern der Laufräder nicht lösen konnte. So etwas kann mit dem Schnellspannermechanismus heute nicht mehr passieren. Gerade das Austauschen der Laufräder funktioniert nun in Sekundenschnelle. Durch fehlerhaft Modelle und unsachgemäßen Gebrauch ist es leider immer wieder zu Unfällen nach einem Laufradwechsel gekommen, weil sich das Rad wieder löste. Dem wurde mit der Einführung von „Lawyer Lips“ an den Gabeln begegnet, die ein unkontrolliertes Lösen des Rads verhindern, den Wechsel aber etwas verlangsamen.

Qualität von Schnellspannern

Die Qualität eines Schnellspanners für Laufräder bemisst sich insbesondere nach der Klemmwirkung. Bei einigen günstigen Modellen finden Plastikringe Verwendung, die brechen könnten und bei sportlicher Fahrweise ein Sicherheitsrisiko bedeuten. Beim Kauf sollte man aus Sicherheitsgründen unbedingt auf die Hochwertigkeit der Materialien und die eine gute Verarbeitung achten.